Platelet-Rich-Fibrin (PRF) und Platelet Rich Plasma (PRP)
Eigenblutkonzentrate PRP & PRF
Platelet-Rich-Plasma (PRP) und Platelet-Rich-Fibrin (PRF) sind beide regenerative Therapien, die aus dem Blut des Patienten gewonnen werden und eine hohe Konzentration an Wachstumsfaktoren enthalten. Dennoch gibt es einige wesentliche Unterschiede zwischen den beiden:
- Zusammensetzung: PRP besteht hauptsächlich aus Blutplasma und einer höheren Konzentration an Blutplättchen im Vergleich zum normalen Blut. Es enthält keine festen Blutbestandteile wie Fibrin. PRF hingegen enthält zusätzlich zu den Blutplättchen auch eine höhere Konzentration an weißen Blutkörperchen und fibrinreichen Fasern, die während des Gerinnungsprozesses gebildet werden.
- Herstellungsprozess: PRP wird durch Zentrifugation des Blutes gewonnen, um die Blutzellen von den Plasmaproteinen zu trennen und eine Konzentration von Blutplättchen zu erzeugen. PRF hingegen wird durch eine langsamere Zentrifugation bei niedrigeren Drehzahlen hergestellt, was zu einer natürlicheren und dreidimensionalen Struktur führt.
- Wirkungsdauer: PRP zeigt eine schnellere Freisetzung von Wachstumsfaktoren, hat jedoch eine kürzere Halbwertszeit im Vergleich zu PRF. PRF hat eine langsamere Freisetzung von Wachstumsfaktoren, aber aufgrund seiner fibrinreichen Struktur und der Anwesenheit von Zellen kann es über einen längeren Zeitraum aktiv bleiben.
- Anwendungsbereiche: Aufgrund ihrer unterschiedlichen Eigenschaften werden PRP und PRF in verschiedenen klinischen Situationen eingesetzt. PRP wird häufig für oberflächlichere Behandlungen wie Hautverjüngung und Weichteilreparatur verwendet, während PRF aufgrund seiner besseren Gewebeintegration und langanhaltenden Wirkung eher in tieferen Gewebeschichten und bei komplexeren chirurgischen Eingriffen angewendet wird.
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Beschleunigte Wundheilung: PRP enthält eine hohe Konzentration von Wachstumsfaktoren, die die Zellproliferation und Geweberegeneration fördern. Dies führt zu einer schnelleren Heilung von Weichgewebe und Knochen.
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Verbesserte Knochenregeneration: PRP fördert die Knochenbildung, was besonders vorteilhaft bei Knochenaufbauverfahren wie Sinuslift, Kieferknochenaugmentation und Zahnimplantation ist.
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Verringerte postoperative Schmerzen und Schwellungen: Die entzündungshemmenden Eigenschaften von PRP können postoperative Schmerzen und Schwellungen reduzieren, was zu einer schnelleren Erholung führt.
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Reduziertes Infektionsrisiko: PRP hat antimikrobielle Eigenschaften, die das Risiko postoperativer Infektionen verringern können.
Auch wenn die Anwendung von PRF und PRP an sich unbedenklich ist, so können auch Gründe gegen ihre Nutzung sprechen:
- Notwendigkeit: Bei einigen Eingriffen gäbe es für die Nutzung von PRF und PRP weder wissenschaftlich einen belegten Vorteil, noch wäre die Anwendung dazu in der Lage, die Operation zügiger und zuverlässiger durchzuführen.
- Kostengründe: Im Regelfall tragen weder die gesetzlichen noch die privaten Krankenversicherer die Kosten für diese Verfahren. Wir werden Sie Ihnen daher nur anbieten, wenn wir in Ihrem speziellen Fall einen Vorteil in der Anwendung sehen.
Der Einsatz von Platelet-Rich-Fibrin (PRF) ist eine fortschrittliche Behandlungsmethode, die die Heilung beschleunigt, Schmerzen lindert und die Genesung nach kieferchirurgischen Eingriffen verbessert. Dennoch wird diese Technik derzeit nicht von den Krankenkassen finanziert. Selbst die privaten Krankenkassen erstatten die Kosten häufig nicht. Sollte diese Methode für Ihre Situation in Frage kommen, werden wir Sie zuvor immer über die möglicherweise entstehenden Kosten informieren.
Mehr Informationen finden Sie zum Beispiel in folgendem Artikel der Zahnärztlichen Mitteilungen, oder in der wissenschaftlichen Mitteilung der DGZMK.